Flitterwochen zu sechst
Kapitel 1
„Um Himmels willen, bitte lass das Kleid aus dem letzten Jahrhundert im Schrank!“ Josephine Ummarino, die von ihren besten Freundinnen nur Jo genannt wurde, und von ihrer übergroßen italienischen Familie als Giuseppa, schüttelte den Kopf über ihre älteste Schwester. „Wer zieht denn so was zu ihrem ersten und einzigen Junggesellinnenabschied an?“
“Eine Frau, die sich wünscht, du würdest endlich damit aufhören, so zu tun, als würden wir uns auf ein Training für den Stripclub vorbereiten, und nicht auf den entspannten Mädelstrip, den wir geplant haben. Ich meine, warst du nicht diejenige, die Angie erzählt hat, wie sehr dir die Idee gefällt, eine ganz gewöhnliche Party daraus zu machen, und nicht einen Junggesellinnenabschied?“ Mina, die zukünftige Braut, bedachte ihre jüngste Schwester mit einem durchdringenden Blick.
„Ja, schon, aber das ist etwas anderes.“ Jo zuckte mit den Schultern. Die gesamte Idee, dass ein paar enge Freundinnen und Familienmitglieder eine zehntägige Kreuzfahrt unternehmen würden, war schon an sich etwas anderes. Die meisten klassischen Junggesellinnenabschiede waren im besten Fall ein langes Wochenende, aber Mina wollte daraus eine besondere Zeit mit den Frauen machen, die ihr am nächsten standen, deshalb hatte sie sich für eine längere Schiffreise entschieden.
Mina verdrehte kopfschüttelnd die Augen und stieß ein frustriertes Seufzen aus.
„Ich verstehe immer noch nicht, warum du die Party nicht in Onkel Vinnys Pizzeria organisieren konntest.“ Jos Mom rührte die Bratensoße um, die sie schon seit Stunden auf dem Herd ihrer Tochter köcheln ließ. „Dort gibt es im hinteren Teil einen wirklich netten Raum.“
„Mom.“ Jo bemühte sich, nicht zu jammern, aber sie hatten ihrer Mom mehr als einmal erklärt, dass das dunkle Hinterzimmer der Pizzeria ihres Onkels nicht die richtige Location für einen Junggesellinnenabschied war und dass sie und Ginnie, die mittlere Schwester, etwas vollkommen anderes für Mina im Sinn hatten. „Du kannst Onkel Vinnys Restaurant nicht mit zehn Tagen auf dem azurblauen Meer der Karibik vergleichen.“
„Ihr wollt Blau?“ Ihre Mutter wedelte mit dem Löffel in ihre Richtung. „Onkel Vinny kann die Wände streichen.“ Antoinette Ummarino wandte sich wieder ihrer köchelnden Soße zu. „Blau ist eine hübsche Farbe.“
Mina schüttelte den Kopf und signalisierte Jo, dass es an der Zeit war, das Thema zu wechseln.
Jo, die wusste, dass ihre Schwester recht hatte, beugte sich zu ihrer Mutter vor und gab ihr einen Kuss auf die Wange. „Wir können einen Polterabend bei Onkel Vinny veranstalten. Wie klingt das?“
Ihre Mutter zuckte mit den Schultern, aber Jo entging nicht, dass sie versuchte, ein Lächeln zu unterdrücken. „Ich gebe ihm Bescheid.“ Nun breitete sich doch ein Grinsen auf ihrem Gesicht aus. „Vielleicht können wir den Raum trotzdem blau streichen.“
Jo und die anderen Schwestern lachten. „Blau ist eine hübsche Farbe.“
„Was ist hiermit?“ Ginnie hielt sich ein Blumenkleid an. „Zu bunt?“
„Nichts ist jemals zu bunt“, murmelte ihre Mutter.
„Mir gefällt es.“ Mina nickte. „Bei deiner Figur wirst du darin allen den Kopf verdrehen.“
„Wer weiß.“ Jo schenkte ihr ein breites Grinsen. „Vielleicht triffst du ja auch einen Mann.“
„Das ist genau das, was ich gebrauchen kann – einen netten Typen, der irgendwo am anderen Ende des Landes wohnt. Nein, danke.“ Ginnie schüttelte den Kopf und legte das Kleid beiseite. „Vielleicht beschränke ich mich lieber auf Baumwoll-Shirts und Caprihosen.“
„Angsthase“, neckte Jo sie.
Ginnie grinste breit. „Das musst du gerade sagen.“
„Lieber Himmel.“ Mina verdrehte die Augen. „Kannst du nicht einmal ernst bleiben?“
Ihre Schwester zuckte nur mit den Schultern. „Bin ich doch.“
Die drei begannen zu kichern, so wie sie es schon seit ihrer Kindheit taten.
Jo konnte nicht glauben, dass Mina heiraten und aus dem Haus ausziehen würde, in dem sie die letzten paar Jahre zusammen gewohnt hatten. Viele Schwestern kamen nicht gut miteinander aus, aber sie konnte sich ihre Welt ohne Ginnie und Mina nicht vorstellen. In Wahrheit freute sie sich wahrscheinlich sogar mehr auf die Kreuzfahrt als ihre Schwester. Nicht dass sie mit ihrem Leben nicht glücklich war, aber manche Tage, an denen sie dauerhaft auf einen Computerbildschirm starrte und dann abends mit ihren Schwestern etwas im Fernsehen schaute, fühlten sich an, als würde sie nichts Neues mehr erleben. Jeder sollte hin und wieder ein kleines Abenteuer erleben, und sie war mehr als bereit für etwas Aufregendes. Das war die letzte Chance, noch einmal richtig Spaß mit ihren Schwestern zu haben. Das Leben zu genießen, zumindest für zehn Tage.
„Wo ist die Liebe meines Lebens?“ Die Stimme von Minas zukünftigem Ehemann Kent, den sie auf der ersten und bisher einzigen Kreuzfahrt mit ihren Schwestern kennengelernt hatte, schallte durch das große Haus.
Jo liebte die Tatsache, dass ihre Schwester jedes Mal strahlte, wenn Kent in der Nähe oder die Rede von ihm war. Sie konnte nur hoffen, dass sie eines Tages auch einen besonderen Menschen kennenlernen würde, der das gleiche Hochgefühl in ihr auslöste – aber noch nicht jetzt. Sie hatte noch einige Dinge vor, ehe sie sich mit jemandem niederlassen wollte.
Nachdem er seiner Verlobten einen Kuss gegeben hatte, der heiß genug war, um die Temperatur im Zimmer um ein oder zwei Grad zu erhöhen, aber süß genug, um ihrer Mutter ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern, trat Kent zurück und nahm Minas Hand in seine. „Habt ihr alle gepackt?“
„Fast!“ Ginnie griff nach dem bunten Kleid, an dem sie soeben noch gezweifelt hatte, um damit den Flur entlang- und die Treppe hinaufzugehen.
„Ich bin fertig.“ Jos Koffer war schon seit mehr als einer Woche gepackt, aber das wollte sie nicht zugeben.
„Ich auch. Obwohl …“ Mina grinste Kent mit einem schelmischen Funkeln in den Augen an. „Ich könnte wahrscheinlich noch ein bisschen Platz freiräumen, wenn du als blinder Passagier mitkommen möchtest.“
Er küsste ihre Schläfe und senkte die Stimme. „Du ahnst nicht, wie sehr ich mir das wünschen würde.“
„Dann tu’s doch.“
Nach diesen paar Worten verschränkten sie ihre Blicke miteinander, und wieder stieg die Temperatur im Raum an.
Jo stieß ein leises Seufzen aus; sie hatte ihr Leben immer als erfüllt empfunden und genossen, aber auf einmal hatte sie den Eindruck, dass irgendetwas fehlte. Daran würde die Kreuzfahrt zwar nichts ändern, denn eine weitere katastrophale Doppelbuchung, wegen der zwei Fremde in derselben Kabine übernachten mussten, war vollkommen unwahrscheinlich. Was überaus schade war, denn in diesem Moment erschien ihr der Gedanke, mit einem gut aussehenden Single auf engstem Raum gefangen zu sein, gar nicht so schlecht.
*****
Dylan Barnes hatte viele positive Dinge in seinem Leben. Eine Mutter, die ihn stets bedingungslos geliebt hatte, auch wenn sie während seiner Kindheit diktatorische Züge gehabt hatte, einen Vater, der all seine Arbeitsbemühungen unterstützte, egal ob sie vernünftig oder unbesonnen waren, eine Schwester, die ihm das Gefühl gab, er wäre schlauer als sie, auch wenn sie beide wussten, dass das nicht stimmte, und einen besten Freund, der eher wie ein Bruder war, da ihre Mütter Verbindungsschwestern gewesen waren und ihre Söhne mit nur drei Monaten Abstand zur Welt gebracht hatten. Die meiste Zeit ihres Lebens waren sie sogar direkte Nachbarn gewesen.
Doch ebendieser beste Freund stellte auch sein aktuelles Dilemma dar. Einen guten Freund im Show-Business zu haben, mochte für viele Menschen spannend klingen, selbst wenn er hinter den Kulissen und nicht vor der Kamera arbeitete. Carson Bennett war endlich zum Co-Produzenten einer Realityshow namens Love in Deck – Liebe an Deck – befördert worden.
Nun würde Carson auf der Reise, die sie schon vor langer Zeit geplant hatten, auch arbeiten. Was bedeutete, dass Dylan die nächsten zehn Nächte in einem Hotel auf dem Wasser verbringen würde, wo die Show gedreht wurde. Eigentlich fand Dylan Dating-Shows dieser Art, in denen man die Liebe seines Lebens finden sollte, absurd, aber er wollte seinen Freund unterstützen. Er wünschte sich nur, er hätte es vom Fernsehsessel aus tun können. Und das wünschten sich auch Dylans Kolleginnen und Kollegen. Obwohl ihm noch mehrere Wochen Urlaub zur Verfügung standen, hätte der Zeitpunkt dieser zwei freien Wochen nicht schlechter sein können. Als sie ihre Reise geplant hatten, hatten sie noch nicht ahnen können, dass Carson seine eigene Show bekommen oder dass der größte Klient, um den sich die Familienkanzlei jemals bemüht hatte, einen neuen Rechtsbeistand suchen würde. In einer solchen Phase einen Anwalt weniger in der Kanzlei zu haben, war nicht gerade hilfreich. Besonders weil sein Vater und er in den wichtigsten Verhandlungen der Kanzleigeschichte steckten. Der Wert und der Ruf des Unternehmens könnten sich erheblich steigern.
Natürlich würde die Reise niemals stattfinden, wenn sein Nachname nicht Barnes gewesen wäre und seine Mutter sich nicht so sehr über den Erfolg des Sohnes ihrer besten Freundin gefreut hätte. Juniorpartner bei Barnes & Barnes zu sein, hatte Vor- und Nachteile. Der erste Anwalt der Familie war Jedediah Barnes gewesen. Als dessen Sohn in die Kanzlei eingestiegen war, war sie in Barnes & Barnes umbenannt worden. Seit mehr als hundert Jahren hatte es immer mindestens zwei Generationen von Barnes in der Kanzlei gegeben. Bis vor ein paar Jahren waren es drei gewesen. Er vermisste noch immer die stille Stärke seines Großvaters.
„Dir ist schon klar, dass die meisten erwachsenen Männer alles dafür tun würden, sich auf eine Kreuzfahrt mit unzähligen Frauen im Bikini zu begeben und exklusiven Zugang zu den Dreharbeiten einer zukünftigen Erfolgsshow zu werden, oder?“ Carson verdrehte die Augen. „Bei deiner Miene könnte man jedoch annehmen, ich würde dich zwingen, über die Planke zu laufen.“
„Sorry. Langer Tag auf der Arbeit.“
„Davon hast du in letzter Zeit eine Menge. Du solltest deinem Dad einfach erklären, dass du dir alle Mühe in der Kanzlei gegeben hast, dass es aber nun mal nicht dein Ding ist. Du musst das tun, was dich wirklich glücklich macht.“
Carsons Worte ergaben durchaus Sinn. In den letzten paar Monaten hatte sich Dylan mehr als einmal gefragt, wie schlimm es schon sein konnte, den Schritt zu wagen und der Kanzlei den Rücken zuzukehren, um seine Leidenschaft für Holzarbeiten zum Beruf zu machen. Bis er das Schreiben mit der Mieterhöhung bekommen und all die anderen Rechnungen gesehen hatte, sich vorgestellt hatte, wie er seinem Vater das Herz brechen würde, und beschlossen hatte, seinen Traum um einen weiteren Tag aufzuschieben. Oder um ein ganzes Jahr.
„Du hättest dich eigentlich als Kandidat für die Show bewerben sollen. Mit dem Preisgeld von zweihundertfünfzigtausend Dollar hättest du dir das Möbel-Business aufbauen können, von dem du immer sprichst.“
Kopfschüttelnd seufzte Dylan. „Erstens sind all diese verrückten Realityshows, na ja, verrückt. Zweitens war es keine Option für mich, mich als Kandidat zu bewerben, wenn du mir nicht die perfekte Partnerin herbeizaubern kannst.“ Er wusste ganz genau, dass dieses Argument bei Carson viel eher ziehen würde als die Behauptung, dass die gesamte Sendung albern war.
„Erstens“, Carson wedelte mit der Hand in der Luft herum, „weiß niemand sicher, ob eine andere Person die perfekte Partnerin ist. Die Teilnehmer haben sich vorher noch nie getroffen. Sie kennen sich nur aus dem Internet. Die Show wird die wahre Liebe auf die Probe stellen. Und zweitens, was ist mit Colleen?“
„Was soll mit ihr sein?“
„Ihr zwei steht euch nahe. Ich bin mir sicher, sie hätte bei der Show mitgemacht.“
„Wir sind Freunde, keine Seelenverwandten. Außerdem kennen wir uns schon im richtigen Leben. Also gäbe es keine Überraschungen.“
Carson zuckte mit den Schultern. „Lass dich nicht von dem Wort Reality hinters Licht führen.“
„Noch ein Grund mehr, stattdessen einen guten Film zu schauen.“
Die Worte waren Dylan kaum über die Lippen gekommen, da klingelte das Handy seines Freundes; der Klingelton war die Melodie der alten Serie Love Boat. Dylan musste sich zusammenreißen, um nicht die Augen zu verdrehen oder, schlimmer noch, zu würgen. Carson runzelte die Stirn, grunzte, nickte ein- oder zweimal und seufzte schließlich. Was auch immer vor sich ging, dem gequälten Gesichtsausdruck seines besten Freundes nach zu urteilen, war es nichts Gutes.
Mit vor Sorge zusammengezogenen Brauen drehte sich Carson um, wobei er immer noch der Stimme am anderen Ende der Leitung zuhörte, und heftete seinen Blick auf Dylan. Carson starrte ihn an, und langsam zupfte ein träges Lächeln erst an einem Mundwinkel und dann am anderen. „Kein Problem. Ich hab eine Lösung.“ Ein paar weitere Grunzlaute und ein Nicken, dann beendete Carson den Anruf und schob das Handy wieder in seine Tasche.
„Probleme?“
„Kommt drauf an.“
„Worauf?“
„Was macht Colleen in den nächsten zwei Wochen?“ Carson erhob sich mit verschränkten Armen und grinste breit.
„Ich weiß nicht, aber irgendwas sagt mir, dass ich es auch nicht herausfinden will.“
„Bei dieser ersten Staffel wird es drei Paare geben.“
„Staffel? Es ist nur eine zehntägige Kreuzfahrt.“
Carson zuckte mit den Schultern. „Wir haben fünfzehn Folgen geplant. Mit Filmmaterial von zehn Tagen sollte das kein Problem darstellen. Die Zuschauer werden aufgenommene – und natürlich zusammengeschnittene – Folgen sehen und abstimmen.“
„Wie könnt ihr denn bekanntgeben, wer in Führung ist, wenn die Zuschauer noch nicht mal gewählt haben?“ Kaum waren Dylan die Worte über die Lippen gekommen, da hielt er schon die Hand in die Höhe. „Vollkommen irrelevant. Vergiss, dass ich gefragt habe. Ich will es wirklich nicht wissen.“
„Gut, denn aktuell ist nichts von alldem wichtig. Eins der Paare war in einen Autounfall verwickelt. Die Frau musste operiert werden. Als Nächstes steht für sie Reha an, also kann sie auf keinen Fall an der Show teilnehmen.“
„Mir gefällt die Art, wie du mich ansiehst, ganz und gar nicht.“
Zu Dylans Verdruss wurde Carsons Grinsen noch breiter. „Ruf Colleen an. Sag ihr, ihr unternehmt eine bezahlte Kreuzfahrt zusammen und bekommt die Chance, zweihundertfünfzigtausend Dollar zu gewinnen.“
„Aber wir sind nicht verliebt.“ Soweit er verstanden hatte, ging es in der Show darum, dass die Paare nach zehn Tagen, in denen sie einander persönlich kennenlernten, Hals über Kopf ineinander verliebt waren, und die meisten Punkte bei den täglichen Challenges holten, um das große Geld zu gewinnen.
„Haarspalterei. Denk dran, lass dich nicht von dem Wort Reality hinters Licht führen.“
„Ich werde nicht für deine Show Spielchen mit Colleen spielen. Habt ihr keine anderen Paare, die einspringen könnten?“
„Nein, wir haben keine Paare, die zwei Tage vor Showbeginn noch schnell einspringen könnten, es ist eine neue Sendung. Hör zu, für die erste Staffel einer neuen Show, bei der Antiquitäten geschätzt werden, musste die Crew Leute von der Straße holen. In gewisser Hinsicht tue ich das auch. Wenn du Colleen von vornherein sagst, worum es geht, spielst du keine Spielchen – dann spielst du nur die Spiele der Show und kannst eine Menge Geld gewinnen. Vielleicht solltest du sie einfach fragen?“
Das ließ ihn innehalten. Wenn sowohl er als auch Colleen wussten, dass es nur eine Show war – und es ausschließlich um das Geld ging –, wäre es vielleicht nicht allzu schlimm. Zumindest sollte er sie fragen. Schließlich würden ihm zweihundertfünfzigtausend Dollar die Möglichkeit geben, sein Hobby zu einem profitablen Beruf zu machen. „Ich ruf sie an, aber wenn sie Nein sagt, musst du dir für deine Show einen anderen Dummkopf suchen.
Es dauerte dreißig Sekunden, Colleen anzurufen, weitere fünfzehn Sekunden, ihr die Situation zu erläutern, und nur einen kurzen Moment, bis sie in ihrem Auto in sein Ohr schrie. „Ich werde nie wieder Lotto spielen müssen!“
Ein kurzer unlogischer Satz, und Dylan wusste, dass er Teilnehmer einer Fernsehshow werden würde. Lieber Himmel
„Um Himmels willen, bitte lass das Kleid aus dem letzten Jahrhundert im Schrank!“ Josephine Ummarino, die von ihren besten Freundinnen nur Jo genannt wurde, und von ihrer übergroßen italienischen Familie als Giuseppa, schüttelte den Kopf über ihre älteste Schwester. „Wer zieht denn so was zu ihrem ersten und einzigen Junggesellinnenabschied an?“
“Eine Frau, die sich wünscht, du würdest endlich damit aufhören, so zu tun, als würden wir uns auf ein Training für den Stripclub vorbereiten, und nicht auf den entspannten Mädelstrip, den wir geplant haben. Ich meine, warst du nicht diejenige, die Angie erzählt hat, wie sehr dir die Idee gefällt, eine ganz gewöhnliche Party daraus zu machen, und nicht einen Junggesellinnenabschied?“ Mina, die zukünftige Braut, bedachte ihre jüngste Schwester mit einem durchdringenden Blick.
„Ja, schon, aber das ist etwas anderes.“ Jo zuckte mit den Schultern. Die gesamte Idee, dass ein paar enge Freundinnen und Familienmitglieder eine zehntägige Kreuzfahrt unternehmen würden, war schon an sich etwas anderes. Die meisten klassischen Junggesellinnenabschiede waren im besten Fall ein langes Wochenende, aber Mina wollte daraus eine besondere Zeit mit den Frauen machen, die ihr am nächsten standen, deshalb hatte sie sich für eine längere Schiffreise entschieden.
Mina verdrehte kopfschüttelnd die Augen und stieß ein frustriertes Seufzen aus.
„Ich verstehe immer noch nicht, warum du die Party nicht in Onkel Vinnys Pizzeria organisieren konntest.“ Jos Mom rührte die Bratensoße um, die sie schon seit Stunden auf dem Herd ihrer Tochter köcheln ließ. „Dort gibt es im hinteren Teil einen wirklich netten Raum.“
„Mom.“ Jo bemühte sich, nicht zu jammern, aber sie hatten ihrer Mom mehr als einmal erklärt, dass das dunkle Hinterzimmer der Pizzeria ihres Onkels nicht die richtige Location für einen Junggesellinnenabschied war und dass sie und Ginnie, die mittlere Schwester, etwas vollkommen anderes für Mina im Sinn hatten. „Du kannst Onkel Vinnys Restaurant nicht mit zehn Tagen auf dem azurblauen Meer der Karibik vergleichen.“
„Ihr wollt Blau?“ Ihre Mutter wedelte mit dem Löffel in ihre Richtung. „Onkel Vinny kann die Wände streichen.“ Antoinette Ummarino wandte sich wieder ihrer köchelnden Soße zu. „Blau ist eine hübsche Farbe.“
Mina schüttelte den Kopf und signalisierte Jo, dass es an der Zeit war, das Thema zu wechseln.
Jo, die wusste, dass ihre Schwester recht hatte, beugte sich zu ihrer Mutter vor und gab ihr einen Kuss auf die Wange. „Wir können einen Polterabend bei Onkel Vinny veranstalten. Wie klingt das?“
Ihre Mutter zuckte mit den Schultern, aber Jo entging nicht, dass sie versuchte, ein Lächeln zu unterdrücken. „Ich gebe ihm Bescheid.“ Nun breitete sich doch ein Grinsen auf ihrem Gesicht aus. „Vielleicht können wir den Raum trotzdem blau streichen.“
Jo und die anderen Schwestern lachten. „Blau ist eine hübsche Farbe.“
„Was ist hiermit?“ Ginnie hielt sich ein Blumenkleid an. „Zu bunt?“
„Nichts ist jemals zu bunt“, murmelte ihre Mutter.
„Mir gefällt es.“ Mina nickte. „Bei deiner Figur wirst du darin allen den Kopf verdrehen.“
„Wer weiß.“ Jo schenkte ihr ein breites Grinsen. „Vielleicht triffst du ja auch einen Mann.“
„Das ist genau das, was ich gebrauchen kann – einen netten Typen, der irgendwo am anderen Ende des Landes wohnt. Nein, danke.“ Ginnie schüttelte den Kopf und legte das Kleid beiseite. „Vielleicht beschränke ich mich lieber auf Baumwoll-Shirts und Caprihosen.“
„Angsthase“, neckte Jo sie.
Ginnie grinste breit. „Das musst du gerade sagen.“
„Lieber Himmel.“ Mina verdrehte die Augen. „Kannst du nicht einmal ernst bleiben?“
Ihre Schwester zuckte nur mit den Schultern. „Bin ich doch.“
Die drei begannen zu kichern, so wie sie es schon seit ihrer Kindheit taten.
Jo konnte nicht glauben, dass Mina heiraten und aus dem Haus ausziehen würde, in dem sie die letzten paar Jahre zusammen gewohnt hatten. Viele Schwestern kamen nicht gut miteinander aus, aber sie konnte sich ihre Welt ohne Ginnie und Mina nicht vorstellen. In Wahrheit freute sie sich wahrscheinlich sogar mehr auf die Kreuzfahrt als ihre Schwester. Nicht dass sie mit ihrem Leben nicht glücklich war, aber manche Tage, an denen sie dauerhaft auf einen Computerbildschirm starrte und dann abends mit ihren Schwestern etwas im Fernsehen schaute, fühlten sich an, als würde sie nichts Neues mehr erleben. Jeder sollte hin und wieder ein kleines Abenteuer erleben, und sie war mehr als bereit für etwas Aufregendes. Das war die letzte Chance, noch einmal richtig Spaß mit ihren Schwestern zu haben. Das Leben zu genießen, zumindest für zehn Tage.
„Wo ist die Liebe meines Lebens?“ Die Stimme von Minas zukünftigem Ehemann Kent, den sie auf der ersten und bisher einzigen Kreuzfahrt mit ihren Schwestern kennengelernt hatte, schallte durch das große Haus.
Jo liebte die Tatsache, dass ihre Schwester jedes Mal strahlte, wenn Kent in der Nähe oder die Rede von ihm war. Sie konnte nur hoffen, dass sie eines Tages auch einen besonderen Menschen kennenlernen würde, der das gleiche Hochgefühl in ihr auslöste – aber noch nicht jetzt. Sie hatte noch einige Dinge vor, ehe sie sich mit jemandem niederlassen wollte.
Nachdem er seiner Verlobten einen Kuss gegeben hatte, der heiß genug war, um die Temperatur im Zimmer um ein oder zwei Grad zu erhöhen, aber süß genug, um ihrer Mutter ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern, trat Kent zurück und nahm Minas Hand in seine. „Habt ihr alle gepackt?“
„Fast!“ Ginnie griff nach dem bunten Kleid, an dem sie soeben noch gezweifelt hatte, um damit den Flur entlang- und die Treppe hinaufzugehen.
„Ich bin fertig.“ Jos Koffer war schon seit mehr als einer Woche gepackt, aber das wollte sie nicht zugeben.
„Ich auch. Obwohl …“ Mina grinste Kent mit einem schelmischen Funkeln in den Augen an. „Ich könnte wahrscheinlich noch ein bisschen Platz freiräumen, wenn du als blinder Passagier mitkommen möchtest.“
Er küsste ihre Schläfe und senkte die Stimme. „Du ahnst nicht, wie sehr ich mir das wünschen würde.“
„Dann tu’s doch.“
Nach diesen paar Worten verschränkten sie ihre Blicke miteinander, und wieder stieg die Temperatur im Raum an.
Jo stieß ein leises Seufzen aus; sie hatte ihr Leben immer als erfüllt empfunden und genossen, aber auf einmal hatte sie den Eindruck, dass irgendetwas fehlte. Daran würde die Kreuzfahrt zwar nichts ändern, denn eine weitere katastrophale Doppelbuchung, wegen der zwei Fremde in derselben Kabine übernachten mussten, war vollkommen unwahrscheinlich. Was überaus schade war, denn in diesem Moment erschien ihr der Gedanke, mit einem gut aussehenden Single auf engstem Raum gefangen zu sein, gar nicht so schlecht.
*****
Dylan Barnes hatte viele positive Dinge in seinem Leben. Eine Mutter, die ihn stets bedingungslos geliebt hatte, auch wenn sie während seiner Kindheit diktatorische Züge gehabt hatte, einen Vater, der all seine Arbeitsbemühungen unterstützte, egal ob sie vernünftig oder unbesonnen waren, eine Schwester, die ihm das Gefühl gab, er wäre schlauer als sie, auch wenn sie beide wussten, dass das nicht stimmte, und einen besten Freund, der eher wie ein Bruder war, da ihre Mütter Verbindungsschwestern gewesen waren und ihre Söhne mit nur drei Monaten Abstand zur Welt gebracht hatten. Die meiste Zeit ihres Lebens waren sie sogar direkte Nachbarn gewesen.
Doch ebendieser beste Freund stellte auch sein aktuelles Dilemma dar. Einen guten Freund im Show-Business zu haben, mochte für viele Menschen spannend klingen, selbst wenn er hinter den Kulissen und nicht vor der Kamera arbeitete. Carson Bennett war endlich zum Co-Produzenten einer Realityshow namens Love in Deck – Liebe an Deck – befördert worden.
Nun würde Carson auf der Reise, die sie schon vor langer Zeit geplant hatten, auch arbeiten. Was bedeutete, dass Dylan die nächsten zehn Nächte in einem Hotel auf dem Wasser verbringen würde, wo die Show gedreht wurde. Eigentlich fand Dylan Dating-Shows dieser Art, in denen man die Liebe seines Lebens finden sollte, absurd, aber er wollte seinen Freund unterstützen. Er wünschte sich nur, er hätte es vom Fernsehsessel aus tun können. Und das wünschten sich auch Dylans Kolleginnen und Kollegen. Obwohl ihm noch mehrere Wochen Urlaub zur Verfügung standen, hätte der Zeitpunkt dieser zwei freien Wochen nicht schlechter sein können. Als sie ihre Reise geplant hatten, hatten sie noch nicht ahnen können, dass Carson seine eigene Show bekommen oder dass der größte Klient, um den sich die Familienkanzlei jemals bemüht hatte, einen neuen Rechtsbeistand suchen würde. In einer solchen Phase einen Anwalt weniger in der Kanzlei zu haben, war nicht gerade hilfreich. Besonders weil sein Vater und er in den wichtigsten Verhandlungen der Kanzleigeschichte steckten. Der Wert und der Ruf des Unternehmens könnten sich erheblich steigern.
Natürlich würde die Reise niemals stattfinden, wenn sein Nachname nicht Barnes gewesen wäre und seine Mutter sich nicht so sehr über den Erfolg des Sohnes ihrer besten Freundin gefreut hätte. Juniorpartner bei Barnes & Barnes zu sein, hatte Vor- und Nachteile. Der erste Anwalt der Familie war Jedediah Barnes gewesen. Als dessen Sohn in die Kanzlei eingestiegen war, war sie in Barnes & Barnes umbenannt worden. Seit mehr als hundert Jahren hatte es immer mindestens zwei Generationen von Barnes in der Kanzlei gegeben. Bis vor ein paar Jahren waren es drei gewesen. Er vermisste noch immer die stille Stärke seines Großvaters.
„Dir ist schon klar, dass die meisten erwachsenen Männer alles dafür tun würden, sich auf eine Kreuzfahrt mit unzähligen Frauen im Bikini zu begeben und exklusiven Zugang zu den Dreharbeiten einer zukünftigen Erfolgsshow zu werden, oder?“ Carson verdrehte die Augen. „Bei deiner Miene könnte man jedoch annehmen, ich würde dich zwingen, über die Planke zu laufen.“
„Sorry. Langer Tag auf der Arbeit.“
„Davon hast du in letzter Zeit eine Menge. Du solltest deinem Dad einfach erklären, dass du dir alle Mühe in der Kanzlei gegeben hast, dass es aber nun mal nicht dein Ding ist. Du musst das tun, was dich wirklich glücklich macht.“
Carsons Worte ergaben durchaus Sinn. In den letzten paar Monaten hatte sich Dylan mehr als einmal gefragt, wie schlimm es schon sein konnte, den Schritt zu wagen und der Kanzlei den Rücken zuzukehren, um seine Leidenschaft für Holzarbeiten zum Beruf zu machen. Bis er das Schreiben mit der Mieterhöhung bekommen und all die anderen Rechnungen gesehen hatte, sich vorgestellt hatte, wie er seinem Vater das Herz brechen würde, und beschlossen hatte, seinen Traum um einen weiteren Tag aufzuschieben. Oder um ein ganzes Jahr.
„Du hättest dich eigentlich als Kandidat für die Show bewerben sollen. Mit dem Preisgeld von zweihundertfünfzigtausend Dollar hättest du dir das Möbel-Business aufbauen können, von dem du immer sprichst.“
Kopfschüttelnd seufzte Dylan. „Erstens sind all diese verrückten Realityshows, na ja, verrückt. Zweitens war es keine Option für mich, mich als Kandidat zu bewerben, wenn du mir nicht die perfekte Partnerin herbeizaubern kannst.“ Er wusste ganz genau, dass dieses Argument bei Carson viel eher ziehen würde als die Behauptung, dass die gesamte Sendung albern war.
„Erstens“, Carson wedelte mit der Hand in der Luft herum, „weiß niemand sicher, ob eine andere Person die perfekte Partnerin ist. Die Teilnehmer haben sich vorher noch nie getroffen. Sie kennen sich nur aus dem Internet. Die Show wird die wahre Liebe auf die Probe stellen. Und zweitens, was ist mit Colleen?“
„Was soll mit ihr sein?“
„Ihr zwei steht euch nahe. Ich bin mir sicher, sie hätte bei der Show mitgemacht.“
„Wir sind Freunde, keine Seelenverwandten. Außerdem kennen wir uns schon im richtigen Leben. Also gäbe es keine Überraschungen.“
Carson zuckte mit den Schultern. „Lass dich nicht von dem Wort Reality hinters Licht führen.“
„Noch ein Grund mehr, stattdessen einen guten Film zu schauen.“
Die Worte waren Dylan kaum über die Lippen gekommen, da klingelte das Handy seines Freundes; der Klingelton war die Melodie der alten Serie Love Boat. Dylan musste sich zusammenreißen, um nicht die Augen zu verdrehen oder, schlimmer noch, zu würgen. Carson runzelte die Stirn, grunzte, nickte ein- oder zweimal und seufzte schließlich. Was auch immer vor sich ging, dem gequälten Gesichtsausdruck seines besten Freundes nach zu urteilen, war es nichts Gutes.
Mit vor Sorge zusammengezogenen Brauen drehte sich Carson um, wobei er immer noch der Stimme am anderen Ende der Leitung zuhörte, und heftete seinen Blick auf Dylan. Carson starrte ihn an, und langsam zupfte ein träges Lächeln erst an einem Mundwinkel und dann am anderen. „Kein Problem. Ich hab eine Lösung.“ Ein paar weitere Grunzlaute und ein Nicken, dann beendete Carson den Anruf und schob das Handy wieder in seine Tasche.
„Probleme?“
„Kommt drauf an.“
„Worauf?“
„Was macht Colleen in den nächsten zwei Wochen?“ Carson erhob sich mit verschränkten Armen und grinste breit.
„Ich weiß nicht, aber irgendwas sagt mir, dass ich es auch nicht herausfinden will.“
„Bei dieser ersten Staffel wird es drei Paare geben.“
„Staffel? Es ist nur eine zehntägige Kreuzfahrt.“
Carson zuckte mit den Schultern. „Wir haben fünfzehn Folgen geplant. Mit Filmmaterial von zehn Tagen sollte das kein Problem darstellen. Die Zuschauer werden aufgenommene – und natürlich zusammengeschnittene – Folgen sehen und abstimmen.“
„Wie könnt ihr denn bekanntgeben, wer in Führung ist, wenn die Zuschauer noch nicht mal gewählt haben?“ Kaum waren Dylan die Worte über die Lippen gekommen, da hielt er schon die Hand in die Höhe. „Vollkommen irrelevant. Vergiss, dass ich gefragt habe. Ich will es wirklich nicht wissen.“
„Gut, denn aktuell ist nichts von alldem wichtig. Eins der Paare war in einen Autounfall verwickelt. Die Frau musste operiert werden. Als Nächstes steht für sie Reha an, also kann sie auf keinen Fall an der Show teilnehmen.“
„Mir gefällt die Art, wie du mich ansiehst, ganz und gar nicht.“
Zu Dylans Verdruss wurde Carsons Grinsen noch breiter. „Ruf Colleen an. Sag ihr, ihr unternehmt eine bezahlte Kreuzfahrt zusammen und bekommt die Chance, zweihundertfünfzigtausend Dollar zu gewinnen.“
„Aber wir sind nicht verliebt.“ Soweit er verstanden hatte, ging es in der Show darum, dass die Paare nach zehn Tagen, in denen sie einander persönlich kennenlernten, Hals über Kopf ineinander verliebt waren, und die meisten Punkte bei den täglichen Challenges holten, um das große Geld zu gewinnen.
„Haarspalterei. Denk dran, lass dich nicht von dem Wort Reality hinters Licht führen.“
„Ich werde nicht für deine Show Spielchen mit Colleen spielen. Habt ihr keine anderen Paare, die einspringen könnten?“
„Nein, wir haben keine Paare, die zwei Tage vor Showbeginn noch schnell einspringen könnten, es ist eine neue Sendung. Hör zu, für die erste Staffel einer neuen Show, bei der Antiquitäten geschätzt werden, musste die Crew Leute von der Straße holen. In gewisser Hinsicht tue ich das auch. Wenn du Colleen von vornherein sagst, worum es geht, spielst du keine Spielchen – dann spielst du nur die Spiele der Show und kannst eine Menge Geld gewinnen. Vielleicht solltest du sie einfach fragen?“
Das ließ ihn innehalten. Wenn sowohl er als auch Colleen wussten, dass es nur eine Show war – und es ausschließlich um das Geld ging –, wäre es vielleicht nicht allzu schlimm. Zumindest sollte er sie fragen. Schließlich würden ihm zweihundertfünfzigtausend Dollar die Möglichkeit geben, sein Hobby zu einem profitablen Beruf zu machen. „Ich ruf sie an, aber wenn sie Nein sagt, musst du dir für deine Show einen anderen Dummkopf suchen.
Es dauerte dreißig Sekunden, Colleen anzurufen, weitere fünfzehn Sekunden, ihr die Situation zu erläutern, und nur einen kurzen Moment, bis sie in ihrem Auto in sein Ohr schrie. „Ich werde nie wieder Lotto spielen müssen!“
Ein kurzer unlogischer Satz, und Dylan wusste, dass er Teilnehmer einer Fernsehshow werden würde. Lieber Himmel